Morbus Alzheimer
Morbus Alzheimer ist mit 70 % die häufigste Ursache für eine Demenz (von lat. dementia = ohne Geist), also eine Beeinträchtigung der kognitiven, sozialen und emotionalen Fähigkeiten. In Deutschland leiden mehr als 800.000 Menschen an Alzheimer. Die Krankheit wurde offiziell zum ersten Mal im Jahre 1904 von Alois Alzheimer beschrieben, der das Gehirn einer verstorbenen Patientin untersuchte, die wegen Verhaltensauffälligkeiten in eine Nervenklinik eingewiesen worden war. Alois Alzheimer entdeckte spezifische Veränderungen im Gehirn der Verstorbenen.
Verlauf
Die Krankheit äußert sich i. d. R. zunächst durch eine Einschränkung des Kurzzeitgedächtnisses sowie eine leichte Einschränkung des Sprachvermögens. Im weiteren Verlauf kann es zum fortschreitenden Verlust von räumlicher und zeitlicher Orientierung kommen. Dem Betroffenen fällt es immer schwerer, bestimmte alltägliche Dinge zu erledigen. Die gesamte Motorik verschlechtert sich im Laufe der Krankheit. Bekannte Personen oder Orte werden nicht wiedererkannt. Nicht selten werden die Patienten aufgrund von Wahrnehmungsstörungen aggressiv. Letzten Endes ist der Patient i. d. R. nicht mehr in der Lage, ein eigenständiges Leben zu führen.
Auf zellulärer Ebene gesehen kommt es bei Alzheimer zu einem Absterben von Neuronen (Nervenzellen) und somit zu einer Verringerung der Hirnmasse. Zudem kommt es zu einem Mangel an Acetylcholin, einem für die Informationsweiterleitung zwischen den Neuronen wichtigen Stoff.
Wer ist betroffen?
Obwohl die von Alois Alzheimer beschriebene Patientin erst 50 Jahre alt war, sind fast ausschließlich ältere Menschen von der Krankheit betroffen. In der Altersgruppe der Menschen, die jünger als 65 Jahre sind, leiden nur etwa 2 % an Alzheimer. Dagegen sind von den über 85-Jährigen ca. 20 % betroffen. Durch das insgesamt steigende Lebensalter der Menschen hat die Häufigkeit der an Alzheimer Erkrankten in den letzten Jahren zugenommen.
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